Anton und Bruno
Zwei BrĂ¼der
Wir werden Sie nie vergessen !!!
Anton
Bruno
Paul
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Die Geschichte
Im August 2004 begann die Geschichte.
 
Durch Zufall bekamen wir einen Tipp von Freunden, dass 2 Kater (vom Tierschutzverein) vermitteln werden sollten. Nach dem wir die Beiden sahen, waren wir überwältigt und die Adoption war nur noch eine Frage des Zeitpunkts.
 
Die 2 Brüder zogen dann nach kurzer Zeit bei uns ein, wir tauften Sie Anton und Bruno. Wir durften eine kurze, aber sehr schöne Zeit mit Ihnen zusammen unser Leben teilen.
 
Die Beiden waren 12 Wochen alt und natürlich die tollsten, süßesten Kater der Welt.
 
Wir (speziell ich) verbrachten jede freie Minuten mit Ihnen und waren sehr Stolz Zwei prächtige, kräftige Kater in unserer Familie zu haben.
 
Nachdem die Eingewöhnungsfase (14 Tage) im Haus vorbei war, machten wir die ersten vorsichtigen Versuche den Kleinen die große Welt zu zeigen.
 
Anfänglich durften Sie (natürlich nur unter Aufsicht) 30 Min. den Garten erkunden. Sicherlich gibt es verschiedene Ansichten darüber ob die Katzen Freigang bekommen sollten oder nicht. Nachdem ich die ersten noch vorsichtigen Schritte meiner Süßen gesehen hatte, der erste Kontakt mit Pflanzen, Bäumen usw. war ich mir sicher. Das war die richtige Entscheidung. Diese Lebensfreude die die Beiden ausstrahlten war unglaublich.
 
Frischgemähtes Gras, die erste Baumbesteigung, die erste Maus diese Erfahrungen waren für die Beiden sehr wichtig und mit Sicherheit auch wunderschön.
 
Die Wochen zogen ins Land und ich freute mich jeden Tag nach der Arbeit auf die Begrüßung (meistens Anton) nachdem ich mein Auto geparkt hatte. Es war einfach toll die Beiden immer fröhlich zu erleben. Für mich waren die Stunden nach der Arbeit ein Ausgleich und eine tolle Abwechslung vom Alltag.
 
Ich musste mich allerdings immer einmal wieder von meinem Mann ermahnen lassen, dass es nicht nur die Beiden in meinem Leben geben würde. Er hatte natürlich Recht, denn ich hatte Ihn, meine Familie und natürlich unsere Freunde immer wieder vernachlässigt und gelobte Besserung.
 
Die ersten Monate versuchten wir die Beiden Nachts im Haus zu halten, da es zum einen kalt und nass wurde (ich weis die haben ein dickes Fell) zu anderen konnte ich beruhigter schlafen ohne mir immer wieder irgendwelche Horrorszenarien auszudenken.
 
Wir hatten keine Katzenklappe, also waren wir nicht nur Dosenöffner, sondern auch Türöffner. Mein Mann war tagsüber zuständig ich abends. Die Beiden nützen es natürlich oft aus, speziell Anton. Anton war nun mal der große Bruder und hatte oft die Aufgabe Bruno zu beschützen bzw. Meldung zu geben wenn wir nach Hause kamen, so dass die Zwei sich es dann gemütlich machen konnten.
 
Wir hatten selbstverständlich diverse Schlafstellen außerhalb des Hauses geschaffen, damit die Jungs immer einen trockenen Platz hatten.
 
Anton war unser kleiner Wachhund und eine sehr, sehr treue Seele. Er freute sich immer wenn er jemanden finden konnte der Ihn streichelte und Ihm Futter gab. Anton hatte kürzere Beine als Bruno und neigte mehr zum Bauchansatz. Er war auch Derjenige der bei mir war, wenn ich mir mal wieder eine Erkältung eingefangen hatte und mir dann auf dem Sofa Gesellschaft leistete. Er war einfach toll.
 
Bruno dagegen war von Anfang an der Kleinere etwas anfälligere Räuber. Er war der vorwitzigere, unzuverlässigere, scheuere Kater. Auf Bruno mussten wir viel mehr achten, er kam unregelmäßiger nach Hause, er folgte unserem Ruf nur wenn er wirklich Lust dazu hatte, er war einfach unser Zwerg.
 
Bruno schaffte es in guten Zeiten im Schnitt, alle 4 Wochen beim Tierarzt seine Wunden versorgen zu lassen.
 
Bisswunden, Hummelstiche, Innenohr Risse und vieles mehr.
 
Anton dagegen hatte nie ein Problem, er war nicht der Hitzkopf der sich mit Anderen prügelte, er war auch etwas kräftiger als Bruno. Anton war immer da und suchte in unregelmäßigen Abständen mit mir zusammen Bruno, der mal wieder nicht nach Hause gekommen war. Er reagierte sofort wenn ich Ihn auf Bruno ansprach und dann ging er los und meistens fand er Ihn wieder einmal auf dem Nachbargrundstück natürlich schlafend.
 
Es war eine tolle aber auch aufregende Zeit, denn wir saßen in gewisser Weise immer etwas auf der Bombe, denn bei Bruno musste man schnell reagieren, denn so eine Wunde entzündet sich sehr schnell. Dummerweise verstecken sich manche Katzen und hoffen auf eine natürliche Heilung und das kann Folgen haben.
 
Ihrer eigentlichen Aufgabe Mäuse zu fangen, gingen Sie zielstrebig entgegen. Anfänglich bekamen wir regelmäßige Mäusegeschenke die Sie uns netterweise vor die Terrassentür legten. Leider war auch mal ein Vogel dabei, uns gelang es mind. 3 Vögel zu retten die ohne unsere Hilfe keine Chance mehr hatten, denn die Beiden gingen gemeinsam auf die Jagd..
 
Ratten hatten Sie ebenfall auf dem Speiseplan.
 
Die Monate vergingen die Beiden wurden kastriert, denn Anton lief schon heulend durch den Garten und wir wollten ganz sicher nicht für weiteren Katzennachwuchs verantwortlich sein. Sie bekamen auch sämtliche Impfung die wir für notwendig hielten, denn es gibt noch genügend Katzenbesitzer die für Ihre Katzen keinen ausreichenden Schutz bezahlen möchten. Wer seine Katzen als unkastrierte Freigänger laufen lässt ist in meinen Augen verantwortungslos, denn die Tierheime sind ständig voll von Katzenbabys die ein neues Zuhause suchen.
 
Weihnachten und Sylvester haben wir ebenfalls gut überstanden und für einen Katzensitter war auch gesorgt. Wer Tiere hat weis, dass es eine große Verantwortung ist die natürlich auch mit einigen Entbehrung verbunden ist. Ein spontanes verlängertes Wochenende ist nicht ohne längere Planung möglich. (Bei uns zumindest nicht) Ein Sommerurlaub ist schön eine größere Herausforderung für den Katzensitter. Wir hatten Glück und es fanden sich immer liebe Menschen die uns die Möglichkeit gaben, zwar mit schlechtem Gewissen, aber doch beruhigt die schönen freien Tage zu genießen.
 
Dann kam der 21.06.2005 wir hatten ein schönes Wochenende hinter uns. Das Wetter war sehr sonnig und heiß und unser Besuch war wieder abgereist. Wir hatten unsere Beiden in der Zwischenzeit daran gewöhnt, dass sie nachts draußen blieben und jeden Morgen freudig zum Appell erschienen. Außer an dem Dienstagmorgen, wie immer sprang ich aus dem Bett und erwartete schon, dass mich einer der Beiden freudig begrüßt. Bruno war da, Anton nicht.
 
Ich machte mir noch einen Kaffee und hielt Ausschau nach Anton. Bruno blieb immer mal wieder weg und tauchte dann nach spät. 2 Tagen wieder auf aber Anton nicht. Meine treue Seele, der hatte zuviel Hunger um das Frühstück zu verpassen. Ich ging schlecht gelaunt ins Büro und hoffte auf den erlösenden Anruf, er sei wieder eingetroffen. Die Stunden vergingen aber Anton kam nicht zurück.
 
Ich hoffte dass Bruno auf seinen Streifzügen Anton finden konnte und Ihn dann wieder nach Hause bringen würde, leider nein. Bruno begann nach 3 Tagen systematisch nach Anton zu suchen, er schaute hinter jeden Busch, lief ziellos jammernd herum und kam jedes Mal wieder enttäuscht zurück. Wir waren sehr, sehr traurig. Ich wollte mir nicht vorstellen, was mit Ihm passiert sein konnte. Das Telefon lief heiß, ich versuchte alles um Informationen oder Hinweise über das Verschwinden meines geliebten Antons zu bekommen. Die Stadt, sämtliche Tierärzte, Tasso (dort war Anton registriert) Tierheime, Plakate, Suchanzeige im Anzeiger, die Nachbarschaft wurde angesprochen, keine Information. Anton war wie vom Erdboden verschwunden. Wir mussten uns nach Wochen damit abfinden, Anton würde uns nie wieder begrüßen, er würde nie wieder mit Bruno gemeinsam Mäuse oder Vögel jagen, Anton war verschwunden.
 
Am Anfang war die Trauer so stark, dass ich nur beim Gedanken daran sofort weinen musste. Das Schlimmste war Bruno der trauerte ebenso und ich hatte furchtbare Angst Ihn nach Draußen zu lassen. Was würde passieren wenn er auch nicht mehr nach Hause kam…
 
Aber die Zeit heilt fast alle Wunden, das Leben ging weiter. Wir fuhren in den Urlaub (natürlich mit furchtbar schlechtem Gewissen) aber unser Katzensitter meisterte die Situation sehr gut.
 
Bruno wurde bemuttert und verwöhnt, Ihm gehörte jetzt das Revier allein. Er kämpfte, verschwand für 1 Tag wurde wieder gesund gepflegt. Er entwickelte sich prächtig, auch er stellte irgendwann fest, dass er sicht nicht auf jeden Kampf einlassen sollte. Die Arztbesuche wurden weniger.
 
Dann kam der 21.05.2006 es war ein Sonntag und wie jeden Sonntag wollte ich noch nicht so früh aus den Federn. Mein Mann (der Frühaufsteher) war schon im Wald zum Laufen und kam dann gegen 9:30 Uhr zurück. Bruno sei zwar ums Haus gelaufen, wollte wohl noch nicht ins Haus. Ich machte mir keine Gedanken, denn das konnte immer mal vorkommen.
 
1 Woche nach dem Verschwinden stand ich um die gleiche Zeit im Garten und hoffte, einen Hinweis zu finden, wir stellten fest, dass das Schloss vom Gartentor beschädigt wurde. War jemand auf dem Grundstück und hat Bruno mitgenommen? Ein junges Paar mit Hund lief vorbei und ich hörte nur wie der Mann sich mit Seiner Partnerin unterhielt. Die Worte habe ich Heute noch im Ohr „Das mit der Katze war auch….“ Seine Partnerin sah mich und er verstummte sofort. Ich war so geschockt ich bekam keinen Ton raus. Hatten die Beiden etwas mit dem Verschwinden zu tun?
 
Mein Albtraum wurde war, Bruno kam nie mehr zurück. Warum durften wir nur die kurze Zeit mit unseren Beiden verbringen? Ich denke immer noch täglich an die Beiden und wünsche mir, dass es Ihnen gut geht, bzw. dass Sie nicht leiden mussten, denn das würde mir das Herz brechen.
 
Heute bin ich froh, dass ich soviel Zeit mit den Beiden verbracht habe und Ihnen oft das eine oder andere Leckerli zusteckte. Die Beiden haben unser Leben verändert und ich bin trotz aller Trauer froh, dass wir Ihnen für diese kurze Zeit ein schönes Zuhause geben konnten.
 
Wir vermissen Sie sehr !!!